Schwarzen Turm

Schwarzen Turm

Nur ein paar Schritte von der Kirche St. Nikolaus entfernt steht der im Stile der Gotik und Renaissance erbaute Schwarze

An dem Eckhaus der Sparkasse vorbei gelangt man zu dem markantesten Punkt und gleichzeitig dem Wahrzeichen von Budweis, dem Schwarzen Turm.

Nur ein paar Schritte von der Kirche St. Nikolaus entfernt steht der im Stile der Gotik und Renaissance erbaute Schwarze Turm. Für die Errichtung des Turms in der unmittelbaren Nähe der Kirche gab es einen einfachen Grund - er diente als Glockenturm. Der Bau, an dem insgesamt drei italienische Baumeister beteiligt waren, wurde 1577 fertiggestellt. Der 72,3 m hohe Turm verfügt über 9 Stockwerke. Vom Turmumgang bietet sich eine herrliche Aussicht auf den historischen Teil der Stadt sowie ihre Umgebung mit dem Schloss Hluboká oder dem Berg Kleť (Schöniger) auf der anderen Seite.

Der Turm wurde zum Schutz der Stadt vor Eindringlingen und Bränden errichtet. Ursprünglich wurde er der Neue, der Große, der Pfarr- oder der Stadtturm genannt. Der neue Name entstand im 18. Jahrhundert und ist auf den schäbigen, verfallenen Zustand des Turms zurückzuführen.

Ein alleinstehender Stadtturm ist hierzulande eher eine Rarität. Viel häufiger ist diese Bauart in Italien anzutreffen. In Tschechien ist sogar in Prag, der „Stadt der hundert Türme“, kein ähnliches Bauwerk zu finden. Alleinstehende Türme gibt es außer in Budweis nur noch in Klatovy (Klattau), Kolín (Kolin) und Hradec Králové (Königgrätz).

Der Schwarze Turm diente noch 1956 als Wohnung für den Wächter und seine Familie. Die Aufgabe des Wächters bestand u. a. darin, bei einem beginnenden Brand mit einer Flagge die Richtung der Brandstelle anzuzeigen und auf die Glocke zu schlagen. Es war nicht einfach, den Wächter, dessen Wohnung da lag, wo sich heute der Umgang befindet, mit Lebensmitteln zu versorgen. Das einzige ohne Probleme zugängliche Lebensmittel war Milch, da der Wächter in seiner Wohnung eine Ziege hielt.

Wer die 225 Stufen auf sich nimmt, wird mit einem herrlichen Ausblick auf die Umgebung und einem netten Lächeln der aktuellen Betreiber belohnt, die seit einigen Jahren dafür sorgen, dass sich Touristen auf dem Schwarzen Turm „wie zu Hause fühlen“.

Interessante technische Angaben

Gesamthöhe: 72,3 m Höhe bis zum Umgang: 45,7 m Grundriss - quadratisch: mit einer Seitenlänge von 11,1 m (am Fundament) maximale Mauerdicke: 3,1 m Stufenanzahl: 225 Bau: 1549 - 1577 Baumeister (chronologisch geordnet): Hans Spatz, Lorenz, Vincent Vogarell Uhrwerk: installiert 1892, Firma Ludwig Hainz, Prag